Preisträger Q3, 2025
- Emma Clare
- Nov 7
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[Molecular Therapy]
Lasse Neukirch, Silke Uhrig-Schmidt, Katharina von Werthern, Alexandra Tuch, Joscha A. Kraske, Yanhong Lyu, Benedicte Lenoir, Stefan B. Eichmüller, Marten Meyer, Inka Zörnig, Dirk Jäger, Patrick Schmidt

In dieser Veröffentlichung wurde gezeigt, dass AAV Kapside durch das capsid-engineering zielgerichtet als Träger von immunogenen Epitopen dienen und somit eine spezifische Tumorimpfung ermöglichen können. Die Strategie wurde im murinen B16F10 Melanommodell getestet und sowohl mit SIINFEKL, als bekannt immunogenem Peptid, als auch mit Neo-Antigenen evaluiert. Hierbei zeigte sich, dass im Kapsidprotein VP3 bereits MHC-II-Epitopsequenzen liegen, die essentiell für den Erfolg der therapeutischen Impfung sind, obwohl diese MHC-I gesteuert ist. Analoge Ergebnisse, die mit Tumorpatienten erzielt wurden, unterstreichen weiterhin die Bedeutung von MHC-Klasse-II-Epitopen für CD8+-T-Zell-Reaktionen und legen eine zukünftige Verwendung von AAVLPs als Neoepitop-Impfstoffe in personalisierten Krebsbehandlungen nahe.
[Molecular Therapy Nucleic Acids]
Maria Silvia Roman Azcona, Gianni Monaco, Melissa Whitehead, Masako Monika Kaufmann, Jamal Alzubi, Toni Cathomen, Claudio Mussolino

Die CAR-T-Zelltherapie hat die Krebsbehandlung revolutioniert, doch T-Zell-Exhaustion bleibt ein Hindernis für dauerhafte Erfolge. Erschöpfte T-Zellen zeigen inhibitorische Rezeptoren wie PD-1 und LAG-3, die unterdrückende Signale senden und die Funktion hemmen. Checkpoint-Blockaden oder Gen-Knockouts können dies verringern, bergen aber Nebenwirkungen. Diese Studie stellt gezieltes epigenetisches Editieren als sichere, langlebige Alternative vor, um exhaustion-bezogene Gene ohne DNA-Veränderungen zu silenzieren. Mit multiplexem epigenetischem Editieren wurden PDCD1 und LAG3 in primären und prostataspezifischen CAR-T-Zellen erfolgreich unterdrückt. Die modifizierten Zellen zeigten stabile Gen-Silenzierung über mehrere Zellteilungen und Stimulationen bei minimalen Off-Target-Effekten. Epigenetisches Editieren bietet somit Potenzial, CAR-T-Zelltherapien durch präzise und dauerhafte Modulation inhibitorischer Signalwege zu verbessern.
[Genome Biology]
Pascal Wang, Rituparno Sen, Frank Buchholz, Shady Sayed

In unserer Studie verwendeten wir Adenin-Base-Editing, um Krebs-Treibermutationen in vitro zu korrigieren, und anschließend den Impact der Korrektur zu charakterisieren.
Einen besonderen Schwerpunkt legten wir dabei auf TP53, dem „Wächter des Genoms“. Wir konnten zeigen, dass p53-korrigierte Krebslinien phenotypisch einen starken Wachstumsnachteil erfahren und innerhalb weniger Wochen nahezu völlig verdrängt werden. Transkriptomanalysen bestätigten, dass die Wiederherstellung von TP53 ein hochkonserviertes Programm aktiviert – klassische Apoptose- und Zellzyklus-Stop-Signaturen wurden stark induziert, bemerkenswert robust gegenüber Tumorursprung oder zusätzlichen Mutationen. Dadurch ermutigt korrigierten wir weitere Mutationen in SMAD4, KRAS und PTEN, und konnten das Potenzial unserer Plattform (Gene Editing + Transcriptomics) zeigen: Sie lässt sich flexibel auf andere zentrale Krebsmutationen anwenden und liefert präzise Einblicke in deren Überlebens- und Proliferationsmechanismen.
Schließlich argumentieren wir für eine spannende Perspektive: Base Editing könnte den Weg für mRNA-basierte Präzisionsonkologie-Therapien ebnen, die gezielt p53-Hotspotmutationen adressieren.
