Preisträger Q3, 2025
(1) Neo-antigen tumor vaccination depends on CD4-licensing conveyed by adeno-associated virus like particles

Silke Uhrig Schmidt & Lasse Neukirch
Lasse Neukirch, Silke Uhrig-Schmidt, Katharina von Werthern, Alexandra Tuch, Joscha A. Kraske, Yanhong Lyu, Benedicte Lenoir, Stefan B. Eichmüller, Marten Meyer, Inka Zörnig, Dirk Jäger, Patrick Schmidt
​
In dieser Veröffentlichung wurde gezeigt, dass AAV Kapside durch das capsid-engineering zielgerichtet als Träger von immunogenen Epitopen dienen und somit eine spezifische Tumorimpfung ermöglichen können. Die Strategie wurde im murinen B16F10 Melanommodell getestet und sowohl mit SIINFEKL, als bekannt immunogenem Peptid, als auch mit Neo-Antigenen evaluiert. Hierbei zeigte sich, dass im Kapsidprotein VP3 bereits MHC-II-Epitopsequenzen liegen, die essentiell für den Erfolg der therapeutischen Impfung sind, obwohl diese MHC-I gesteuert ist. Analoge Ergebnisse, die mit Tumorpatienten erzielt wurden, unterstreichen weiterhin die Bedeutung von MHC-Klasse-II-Epitopen für CD8+-T-Zell-Reaktionen und legen eine zukünftige Verwendung von AAVLPs als Neoepitop-Impfstoffe in personalisierten Krebsbehandlungen nahe.
(2) Sustained and specific multiplexed immune checkpoint modulation in CAR T cells induced by targeted epigenome editing

Maria Silvia Roman Azcona
Maria Silvia Roman Azcona, Gianni Monaco, Melissa Whitehead, Masako Monika Kaufmann, Jamal Alzubi, Toni Cathomen, Claudio Mussolino
​
Die CAR-T-Zelltherapie hat die Krebsbehandlung revolutioniert, doch T-Zell-Exhaustion bleibt ein Hindernis für dauerhafte Erfolge. Erschöpfte T-Zellen zeigen inhibitorische Rezeptoren wie PD-1 und LAG-3, die unterdrückende Signale senden und die Funktion hemmen. Checkpoint-Blockaden oder Gen-Knockouts können dies verringern, bergen aber Nebenwirkungen. Diese Studie stellt gezieltes epigenetisches Editieren als sichere, langlebige Alternative vor, um exhaustion-bezogene Gene ohne DNA-Veränderungen zu silenzieren. Mit multiplexem epigenetischem Editieren wurden PDCD1 und LAG3 in primären und prostataspezifischen CAR-T-Zellen erfolgreich unterdrückt. Die modifizierten Zellen zeigten stabile Gen-Silenzierung über mehrere Zellteilungen und Stimulationen bei minimalen Off-Target-Effekten. Epigenetisches Editieren bietet somit Potenzial, CAR-T-Zelltherapien durch präzise und dauerhafte Modulation inhibitorischer Signalwege zu verbessern.
(3) A base editing platform for the correction of cancer driver mutations unmasks conserved p53 transcription programs

Pascal Wang, Shady Sayed & Frank Buchholz (von links nach rechts)
Pascal Wang, Rituparno Sen, Frank Buchholz, Shady Sayed
​
In unserer Studie verwendeten wir Adenin-Base-Editing, um Krebs-Treibermutationen in vitro zu korrigieren, und anschließend den Impact der Korrektur zu charakterisieren.
Einen besonderen Schwerpunkt legten wir dabei auf TP53, dem „Wächter des Genoms“. Wir konnten zeigen, dass p53-korrigierte Krebslinien phenotypisch einen starken Wachstumsnachteil erfahren und innerhalb weniger Wochen nahezu völlig verdrängt werden. Transkriptomanalysen bestätigten, dass die Wiederherstellung von TP53 ein hochkonserviertes Programm aktiviert – klassische Apoptose- und Zellzyklus-Stop-Signaturen wurden stark induziert, bemerkenswert robust gegenüber Tumorursprung oder zusätzlichen Mutationen. Dadurch ermutigt korrigierten wir weitere Mutationen in SMAD4, KRAS und PTEN, und konnten das Potenzial unserer Plattform (Gene Editing + Transcriptomics) zeigen: Sie lässt sich flexibel auf andere zentrale Krebsmutationen anwenden und liefert präzise Einblicke in deren Überlebens- und Proliferationsmechanismen.
Schließlich argumentieren wir für eine spannende Perspektive: Base Editing könnte den Weg für mRNA-basierte Präzisionsonkologie-Therapien ebnen, die gezielt p53-Hotspotmutationen adressieren.
Preisträger 2025
Preisträger 2020-2024
Berechtigungen und Verfahren
Award
-
Auszeichnung von bis zu 3 hochrangigen Gentherapiepublikationen von DG-GT Mitgliedern pro Quartal.
-
Erstautor*innen erhalten ein Zertifikat und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 500 €, sowie eine einjährige Mitgliedschaft in der DG-GT, sollten sie nicht bereits Mitglieder sein.
​
Berechtigung
-
Erst-, Letzt- oder korrespondierende(r) Autor*in der Publikation muss zum Vorschlagszeitpunkt (Quartalsende) DG-GT Mitglied sein (bei Co-Autorenschaften ist es ausreichend, wenn ein(e) Erst-, Letzt- bzw. korrespondierende(r) Autor*in DG-GT Mitglied ist). Der Beitragspflicht muss nachgekommen sein.
-
Eingereichte Publikationen müssen wichtige Themen der Gentherapie behandeln.
-
Eingereichte Publikationen müssen in dem entsprechenden Quartal erschienen sein (entscheidend ist der Termin der Online-Veröffentlichung).
-
Publikationen, die bereits einen Preis erhalten haben, dürfen nicht eingereicht werden.
Verpflichtungen der Preisträger
-
Der Preis wird auf der Webseite der Preisträger verkündet.
-
Preisträger*innen stellen ein Foto und einen kurzen Text für die DG-GT Webseite zur Verfügung.
Vorschlags- und Auswahlverfahren
-
Deadline für Vorschläge von Publikationen ist jeweils der 10. des Monats nach Quartalsende (10.4., 10.7., 10.10., 10.01., jeweils 24 Uhr).
-
Vorschläge sind von Erst-, Letzt- bzw. korrespondierender/m Autor*in (DG-GT-Mitglied) oder von anderen DG-GT Mitgliedern über das on-line Portal auf der DG-GT Webseite einzureichen (neu!): https://www.dg-gt.de/poq-submission. Es ist in jedem Fall eine kurze Begründung zur Relevanz der Publikation beizufügen, die im Falle eines Awards für die DG-GT Webseite verwendet wird (auf Deutsch, max. 1200 Zeichen einschl. Leer- und Satzzeichen).
-
Die Auswahl der besten „Papers-of-the-Quarter“ erfolgt durch den Vorstand und den Beirat der DG-GT. Vorstands- und Beiratsmitglieder mit Interessenskonflikten sind von dem Auswahlverfahren ausgeschlossen.








